Das
Spiel der Könige
von Hans De Kreek
Die Geschichte
Jeder kennt wohl die Geschichte
Von dem Reiskorn und dem Brette
Von dem Schah der übermütig
Der verlor`ngegang`nen Wette
Nun ich hörte einen Weisen
Einen alten Manne sagen
Die Geschichte spielte anders
Zwar auch dort in jenen Tagen
Und der Herrscher war derselbe
Übermütig arrogant
Und er herrschte ganz alleine
Über dieses große Land
Er war Kaiser und auch Richter
Selbst ernannt zum General
Hielt sein Urteil für unfehlbar
Und nur er war erste Wahl
Er ließ keine Zweifel dulden
So wie es ein Bettler tat
Dieser landete beim Kaiser
Feldherr Richter und auch Rat
Nun der Schah war vier Personen
Also waren sie allein
Und der Bettler nahm ein Holzbrett
Lud den Schah zum Spielen ein
Wenn du wirklich so unfehlbar
Dann bist du es der mich schlägt
Jetzt erkläre ich die Regeln
Setze wohl und überlegt
Das Spiel
Und der Schah der setzt` Figuren
Wie im echten Leben ein
Eigentlich nahm er sie gar nicht
Nahm den König ganz allein
Dieses Spiel das nicht Minuten
Keinen Takt gedauert hat
Wies den Schah in Dimensionen
Die er nie durchlitten hat
Der Turm
Sieh sprach da der arme Bettler
Unser Leben ist dies Spiel
Sieh den Turm an deiner Seite
Es war tödlich als er fiel
Er war dir nur eine Zierde
Die Soldaten war`n dir gleich
Doch sie schützen deine Grenzen
Sichern dir dein Riesenreich
Und die Wege die sie gehen
Unermüdlich hin und her
Gehen sie zu deinem Wohle
Doch du wolltest sie nicht mehr
Das Pferd
Auch die Pferde gleich daneben
Blieben unberührt dort steh`n
Wie sie in dem Spiel zu führen
Hast bei mir du doch geseh`n
Listig springen sie um Ecken
Ein Feld grade ein Feld schräg
Noch bevor der Gegner flüchtet
Ist das Pferd das ihn dann schlägt
Pferd und Menschen dienen treu dir
Sie sind deine Reiterei
Fehlen in der Schlacht Husaren
Fällt dein Königreich entzwei
Der Läufer
Und die Läufer die du opferst
Weil sie scheinbar nicht viel wert
Sind im wahren Leben Menschen
Tragen heldenhaft ihr Schwert
Denn sie trotzen den Gefahren
Die ein Krieg nun mit sich führt
Und sie laufen ohne Murren
Laß sie niemals unberührt
Da ein Läufer auch dein Bote
Unermüdlich für dich rennt
Solltest du ein General sein
Der die wahren Werte kennt
Der Bauer
Sieh die Bauern die dort vorne
In der ersten Reihe steh`n
Ließest du beim ersten Angriff
Über meine Klingen geh`n
Denn sie schienen dir sehr lästig
Ohne Nutzen dieses Pack
Doch wer nährt im Kampf die Krieger
Wenn man Bauern nicht mehr hat
Zwar kann er nur ein Feld ziehen
Doch verkenn` nicht seinen Wert
Selbst aus einem schwachen Bauern
Wird ein Läufer oder Pferd
Die Dame
Auch die Dame kann er werden
Die du nicht mal akzeptierst
Deine Schlacht ist dann vorüber
Wenn im Kampf du sie verlierst
Sie Retter und Berater
Sie ist dir ein General
Eine Frau an deiner Seite
Inspiriert dich jedesmal
Sie stellt sich vor ihren König
Bringt den Gegner auf Distanz
Und wenn beide sich bewegen
Gleicht es eines Königs Tanz
Der König
Nicht so schwach wie du vermutest
Steht der König auf dem Brett
Doch er ist auch stets gebunden
Hält sich an die Etikett
Nur ein Feld darf er stets weiter
Auf das er sich sachte schiebt
Angewiesen auf die Deckung
Die das Volk ihm ständig gibt
Einen König brauchen alle
Der regiert die Zügel strafft
Und wenn er dem Staate dienlich
Hat er dieses Spiel geschafft
Das neue Spiel
Und der Schah versucht`s aufs Neue
Setzt Figuren richtig ein
Holt den Rat sich seiner Dame
Spielt den König nicht allein
Türme bilden eine Festung
Läufer werden auch bedacht
Pferde preschen in die Flanken
Und der Schah gewinnt die Schlacht
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